Aus der Geschichte des Mattelifts

Die ersten hundert Jahre

1894

 

     

 

Initiativkomitee zum Bau eines elektrischen Personenaufzuges als Verbindung zur Altstadt zwischen Matte und Plattform. Opposition der Presse und verschiedener Kreise. Begründung: "Verschandelung der Plattform".

1896







10. April: Gründungsdatum der Elektrische Personenaufzug Matte-Plattform AG (AK Fr. 50'000.-/1000 Namenaktien zu Fr. 50.-) im Restaurant Adler, Bern. Erwerb der Konzession und Erlangung der Baubewilligung des von Ingenieur Emil Strub projektierten Aufzugs. Ausführungsvertrag mit der Berliner Firma Siemens & Halske.

24. April: 1. VR-Sitzung im Zähringer: HH Lüthi, Obrecht, E. u. A. Küenzi, Bischhausen, Stettler, Gehrig als Unternehmer, sowie V. von Ernst als Financier.

1897

 

 

 

 

 

22. April: Betriebseröffnung. Anschliessend Unterbrüche, bedingt durch technische Schwierigkeiten. Trotzdem im ersten Jahr 60'000 Fahrgäste. Tarif 10 Rp. (Abo 5 Rp.). 2 Kabinen wechselweise auf und ab. Jede Kabine durch einen Kondukteur bedient. Elektrischer Anschluss an das in der Matte befindliche erste EWB. Baukostensumme Fr. 55'000.-.

1907    

 

 

Verhandlungen mit Gemeinderat zwecks Übernahme der Anlage. Seine Offerte Fr. 22‘000.-. Der Gemeinderat berücksichtigt nur die geringe Ertragskraft, nicht aber die Pflicht zur Erleichterung des öffentlichen Verkehrs (Kommentar des damaligen VR).

1910

 

 

1 Kabine wird ausser Betrieb gesetzt. Sie fährt leer. Somit Einsparung eines Kondukteurs.

1920

 

 

 

Die seit 1910 ausser Betrieb gesetzte Kabine wird durch ein Gegengewicht ersetzt (ca. 2,5 Tonnen). Die gesamte Maschinenanlage wird mit Ausnahme der Seiltrommel ersetzt. Umbaukosten Fr. 15‘000.-.

1952

 

 

 

Ersetzen der Holzschienen durch solche aus Stahl mit Gleitschuhen aus Bronze. Gleichzeitig Auswechseln der hölzernen Kabine durch eine geräumigere (8 Personen) aus Metall.

1974

 

 

 

 

 

 

Die gesamte Antriebsmaschine, die Kabine, die Führungsschienen, die Steuerung, die Sicherheitseinrichtungen und die Schachttüren werden ersetzt. Als Alarmvorrichtung ist ein Anschluss eines Telefonapparates in der Kabine an das öffentliche PTT-Netz installiert. Das Geländer des Zugangs zur Bergstation wird total erneuert. Total Kosten Fr. 251‘000.-. Finanzierung zum Teil aus eigenen Mitteln, sowie durch Erhöhung des AK von Fr. 50‘000.- auf Fr. 150‘000.-

1981-

1983

 

 

Renovation der Stahlkonstruktion. Kosten Fr. 75‘000.-. Neugestaltung des Liftvorplatzes in der Matte. Ersetzen der 90 Jahre alten eisernen Windverbände (Rost) zwischen der Mauer und dem Aufzugsturm.

1985

 

 

 

 

 

Die aus Sandstein bestehende Stützmauer der 1339-1450 erstellten Münsterplattform wird durch die Stadt saniert. Die Münsterplattform wird während der Sanierung bis auf einen schmalen Durchgang zum Lift und Plattform-Café geschlossen. Folge: Umsatzeinbusse ohne Kompensation. Zugleich Reduktion Drogenhandel und -konsum auf der Plattform.

1995

 

 

Totalrevision Tragkonstruktion. Erneuerung des bergseitigen Daches, des Geländers, sowie der Bodenkonstruktion.  Totalkosten Fr. 170‘000.-, finanziert durch eigene Mittel.


Die Neuzeit 

2001   

Ersatz der Kabine und technische Sanierung der elektrischen Betriebsanlage. 

2005









30. Mai: Evakuierungsübung: Der Lift steckt fest, der mechanische Notbetrieb versagt: Die Berufsfeuerwehr Bern führt eine Evakuierungsübung des Personenaufzuges Matte-Plattform durch. Für die Übung wird die Kabine in 25 Metern Höhe angehalten. Die Berufsfeuerwehr Bern hat die Aufgabe, zwei Passagiere und den Liftkondukteur zu bergen. Hierbei können zwei Varianten beobachtet werden: Die Bergung „von unten“ mit Hilfe des Drehleiterfahrzeugs und die Bergung „von oben“: Hier werden die Passagiere in einem speziellen Rettungsgurtzeug zum Boden abgeseilt.

2007

 

 

Juli: Stahlbau- und Malerarbeiten in der Talstation.

Transportleistung 316'000 Personen

2008

 

 

  Verfügung vom 1. Februar: Konzession bis Ende 2026 verlängert. Da die Beförderung der Fahrgäste nicht kostenlos erfolgt, ist der Aufzug als öffentliches Verkehrsmittel im Sinne des Eidgenössischen Personenbeförderungsgesetz klassiert

2008

 

 

 

 

 

22. September bis 17. Oktober: Erneuerung Kabine, Motor, elektronische Steuerung und Stahlseile. Die neue Kabine der Firma Emch Aufzüge AG ist rundum verglast ab einer Höhe von rund 90 Zentimetern. Einbau einer Bodenheizung. Totalkosten Fr. 180‘000.-.  Dabei werden Fr. 30'000.- für eine Fahrplanverdichtung der Bernmobil-Linie 30 auf einen 20-Minuten-Takt aufgewendet.

2010

 

 

 

20. September bis 22. Oktober: Sanierung oberes Lifthaus und oberster Kranz des Liftturms in fünf Phasen unter der Bauleitung des Ingenieurbüros Buschor AG aus Burgdorf. Der Betrieb wird während der Hauptverkehrszeiten aufrechterhalten.

2013

 

 

 

16. September bis 18. Oktober: Sanierung Mittelteil des Liftturms unter der Bauleitung des Ingenieurbüros Buschor AG aus Burgdorf. Der Betrieb wird während der Hauptverkehrszeiten aufrechterhalten. Kosten Fr. 105‘000.-.